Raimund Hahn
Oktober 2, 2024

Sicherheitsschuhe sind ein unverzichtbarer Bestandteil der Arbeitsschutzausrüstung in vielen Branchen. Sie schützen die Füße vor potenziellen Gefahren wie herabfallenden Gegenständen, spitzen Objekten oder Chemikalien. Die Auswahl des richtigen Sicherheitsschuhs erfordert die Berücksichtigung verschiedener Faktoren, darunter die spezifischen Anforderungen des Arbeitsplatzes und die individuellen Bedürfnisse des Trägers.

Neben dem Schutz spielen auch Passform und Tragekomfort eine entscheidende Rolle bei der Wahl der optimalen Sicherheitsschuhe. Gut sitzende Schuhe, wie die Atlas Sicherheitsschuhe, verhindern nicht nur Druckstellen und Blasen, sondern ermöglichen auch ein ermüdungsfreies Arbeiten über längere Zeiträume. Daher sollte bei der Anprobe auf ausreichend Zehenfreiheit, eine bequeme Fußbettung und eine gute Fersenfixierung geachtet werden.

Auswahl des richtigen Sicherheitsschuhs

Die Wahl des passenden Sicherheitsschuhs hängt maßgeblich vom individuellen Einsatzbereich und den damit verbundenen Risiken ab. Eine sorgfältige Gefährdungsbeurteilung bildet die Grundlage für die Entscheidung, welche Sicherheitsklasse benötigt wird. Die gängigsten Klassen sind S1, S1P, S2 und S3, die sich in ihren Schutzmerkmalen unterscheiden.

S1-Schuhe eignen sich für trockene Arbeitsbereiche wie Lagerhallen oder den Einzelhandel. Sie verfügen über eine geschlossene Ferse, sind antistatisch und bieten eine Energieaufnahme im Fersenbereich. S2-Schuhe erweitern diese Eigenschaften um eine Wasserdichtigkeit des Obermaterials, wodurch sie sich für Außenarbeiten empfehlen. Die höchste Schutzklasse S3 beinhaltet zusätzlich einen Durchtrittschutz durch eine metallene Zwischensohle sowie ein profiliertes Sohlenmaterial für rutschigen Untergrund, beispielsweise auf Baustellen.

Neben der Sicherheitsklasse spielen auch die verwendeten Materialien eine wichtige Rolle. Das Obermaterial sollte strapazierfähig, atmungsaktiv und je nach Anforderung wasserabweisend sein. Für die Zehenschutzkappe haben sich Aluminium und Kunststoff als leichte und schützende Varianten etabliert. Die Sohle sollte rutschhemmend, flexibel und durchtrittsicher gestaltet sein, um ein ermüdungsarmes Gehen und Stehen zu ermöglichen.

Passform und Tragekomfort als entscheidende Faktoren

Neben dem Schutz vor Verletzungen spielen eine optimale Passform und ein hoher Tragekomfort eine zentrale Rolle bei der Auswahl von Sicherheitsschuhen. Die Schuhe sollten perfekt an die individuelle Fußform angepasst sein, um ein angenehmes Tragegefühl über viele Stunden zu gewährleisten. Ausreichend Platz im Zehenbereich und ein fester Sitz am Fuß, ohne unangenehme Druckstellen, tragen maßgeblich zum Komfort und zur Gesundheit der Füße bei.

Einlegesohlen und gepolsterte Fußbetten können den Tragekomfort von Sicherheitsschuhen zusätzlich verbessern. Sie dämpfen Stöße, verteilen den Druck gleichmäßig und unterstützen die natürliche Fußbewegung. Für Personen mit besonderen Anforderungen, beispielsweise aufgrund von Fußfehlstellungen oder Vorerkrankungen, sind individuelle orthopädische Anpassungen oft unerlässlich. Sohlenerhöhungen, spezielle Einlagen oder andere Modifikationen sollten jedoch stets von einem erfahrenen orthopädischen Schuhmacher vorgenommen werden, um die Schutzfunktion des Sicherheitsschuhs nicht zu beeinträchtigen.

Die Kosten für solche orthopädischen Maßnahmen übernehmen in der Regel Berufsgenossenschaften oder Rentenversicherungen, sofern die Anpassungen aufgrund der beruflichen Tätigkeit erforderlich sind. Ein weiterer Aspekt, der die Akzeptanz von Sicherheitsschuhen bei Beschäftigten beeinflusst, ist die Optik. Moderne Modelle gibt es mittlerweile in zahlreichen Designs und Farbvarianten, sodass sie sich kaum noch von normalen Schuhen unterscheiden. Eine ansprechende Optik kann die Motivation zur regelmäßigen Nutzung der Schuhe erhöhen und trägt somit indirekt auch zum Arbeitsschutz bei.

Sicherheitsschuhe kaufen – Tipps

Vor dem Kauf von Sicherheitsschuhen ist eine sorgfältige Gefährdungsbeurteilung unerlässlich, um die erforderliche Schutzklasse und etwaige Zusatzanforderungen zu bestimmen. Anhand dieser Kriterien lässt sich die Auswahl zielgerichtet eingrenzen. Bei der Anprobe gilt es, auf eine optimale Passform und ausreichend Platz im Zehenbereich zu achten. Fertig eingebundene oder austauschbare Einlegesohlen können den Tragekomfort maßgeblich verbessern. Individuelle orthopädische Anpassungen sollten ausschließlich von geschultem Fachpersonal vorgenommen werden.

Eine kompetente Beratung bieten spezialisierte Fachhändler für Arbeitsschutz, die oftmals auch eine umfangreiche Auswahl an renommierten Marken und Modellen führen. Mittlerweile gibt es viele Sicherheitsschuhe in ansprechendem Design, die auch optisch überzeugen. Der Online-Kauf punktet meist mit einer größeren Auswahl und attraktiveren Preisen, allerdings entfällt hier die persönliche Beratung und Anprobe. Daher empfiehlt es sich, die Schuhe zunächst in einem stationären Geschäft zu probieren und anschließend nach dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis online oder vor Ort zu erwerben.

Laut einer Umfrage empfinden 54% der Befragten ihre Sicherheitsschuhe als unbequem. Etwa 82% der Deutschen tragen Schuhe, die nicht korrekt passen, was zu Fußdeformitäten, Fehlstellungen der Gelenke und Beschwerden am Bewegungsapparat führen kann. Die SVLFG hat Online-Schulungen eingeführt, um über die Bedeutung gut sitzender Sicherheitsschuhe und Fußgesundheit aufzuklären. Der Innensohlentest empfiehlt, dass die Innensohle von Sicherheitsschuhen etwa 1,5 cm länger und etwas breiter als der Fuß sein sollte, um ausreichend Bewegungsfreiheit und Schutz zu gewährleisten.

  • Jährlich treten in den USA über 53.000 Fußverletzungen auf.
  • Es werden jährlich 44,5 Millionen Verletzungen am Arbeitsplatz verzeichnet, die durch Ausrutschen, Stolpern und Stürze verursacht wurden.
  • 17,5% aller Arbeitsunfälle im Handwerk und in der Industrie betreffen Verletzungen an Fuß und Knöchel.

Sicherheitsschuhe mit Stahlkappen oder Zehenschutzkappen sind entscheidend, da die Füße am Arbeitsplatz der am zweitmeisten gefährdete Körperteil sind. Die Norm EN ISO 20345:2011 definiert in Europa die Anforderungen an Sicherheitsschuhe und unterteilt sie in verschiedene Kategorien: S1, S1P, S2, S3, S4, S5 und ESD. Jede Klasse bietet spezifische Schutzmerkmale wie Zehenschutz, Antistatik, Kraftstoffbeständigkeit, Energieaufnahme im Fersenbereich, durchtrittssichere Sohle und rutschhemmende Profilsohle. ESD-zertifizierte Sicherheitsschuhe müssen einen Widerstand zwischen 100 Kiloohm und 35 Megaohm aufweisen.

Für eine optimale Auswahl von Sicherheitsschuhen sind neben der Schutzklasse auch Faktoren wie Tragekomfort, Materialqualität und Verarbeitung entscheidend.

Über den Autor

Raimund Hahn ist Diplom-Informatiker und hat an der Hochschule RheinMain, allgemeine Informatik studiert. Nach dem Studium war er 16 Jahre in der Softwarebranche tätig und hat während dieser Zeit seine ersten Unternehmen gegründet.
 
Sein analytisches Vorgehen beim Beurteilen von Projekten und sein profundes Wissen im Aufbau und der Analyse komplexer Strukturen wissen Unternehmer sehr zu schätzen.
 
Raimund Hahn gründete viele Unternehmen in unterschiedlichen Branchen, die er zum Teil auch selbst geleitet oder beraten hat. Bis heute wurden von ihm mehr als 100 Publikationen im Bereich ITK veröffentlicht.