Raimund Hahn
September 29, 2022

Bevor wir näher in das Thema einsteigen wollen wir einen Blick auf die eher ungeeigneten Methoden der Aufbewahrung werfen.

Welche Verwahrungsorte sind eher ungeeignet?

Viele Menschen verwahren ihre Wertsachen im Schlafzimmer. Dieses ist vermutlich deshalb der bevorzugte Ort, weil davon ausgegangen wird, dass ein möglicher Einbruch nachts geschehen wird und man die Sachen beschützen kann.

Tatsächlich betreten die Einbrecher ein Objekt jedoch normalerweise nie, wenn sich dort noch der Eigentümer bzw. Mieter aufhält. Vielmehr werden Zeiten genutzt, in denen man ungestört in das Objekt einbrechen kann, um dann alles zu durchsuchen.

Der erste Ort, den ein Einbrecher aufsucht ist fast immer das Schlafzimmer. Matratzen, Betten und Schränke werden schnell durchwühlt und man wird fündig, falls sich dort Wertgegenstände befinden.

Ebenso wenig sollte man Wertsachen in Wohnzimmerschubladen, Kommoden, Töpfen, Pflanzen, in Bilderrahmen oder verschlossenen Safes verstecken, welche nicht am Boden oder an der Wand verankert sind. Diese Orte sind bei Einbrechern ganz oben auf der Liste, wo man fündig wird.

Was sind gute Möglichkeiten der Verwahrung?

Falls die Einbrecher hier nicht fündig werden, ist bereits einige Zeit vergangen und das ist es, was ein Einbrecher nicht hat - Zeit. Die Lösung, um den Erfolg des Einbruches deutlich zu reduzieren, kann beispielsweise ein guter Möbeltresor sein.

Ein großer Vorteil eines Möbeltresors ist, dass er relativ unauffällig ist. Diesen kann man mit geringem Aufwand in einen Schrank oder ein Regal einbauen. Hierbei sind der Fantasie keinen Grenzen gesetzt, um diesen zu verstecken.

Die Möbeltresore unterscheiden sich nicht nur nach Größe und Ausstattung, sondern insbesondere in den Sicherheitsstufen oder Widerstandsgraden. Hierbei sollten Sie entscheiden, wie hoch ihre individuellen Anforderungen sind. Soll ein hoher Schutz gegen Einbruch gewährleistet sein und sollen die Unterlagen bzw. Wertsachen einem möglichen Feuer ebenso standhalten?

Mit steigenden Anforderungen an den Tresor erhöhen sich die Preise für die Anschaffung und auch insbesondere in Abhängigkeit der Größe deutlich das Gewicht.

Falls Sie sich detaillierter mit den Schutzklassen bzw. Sicherheitsstufen beschäftigen möchten, haben wir nachfolgend die 2 derzeit gültigen Normen zur Einbruchschutzprüfung von Tresoren näher betrachtet. Diese sind EN14450 (für Sicherheitsschränke) und EN1143-1 (für Wertschutzschränke).

Wesentlicher Unterschied der beiden Normen ist die Einstufung der Sicherheitsschränke auf Basis von sogenannten Sicherheitspunkten (Security Units) und Werkzeugpunkten (Tool Points).

Bei den Wertschutzschränken hingegen erfolgt deren Einstufung nach dem Widerstandswert bzw. der Resistance Unit (RU).

Sicherheitsstufen Tresore

Für den privaten Bereich finden überwiegend Tresore mit den Stufen S1 (bietet weitgehenden Einbruchschutz gegen mechanische Werkzeuge und Schutz gegen leichte Brände) oder S2 ( weitgehender Einbruchschutz gegen mechanische Werkzeuge über S1 hinaus und Schutz gegen leichte Brände) Verwendung.

Die Widerstandsgrade für Wertschutzschränke

Die Zahlen in Klammern geben dabei den geprüften Einbruchschutz gegen mechanische & thermische Werkzeuge an.


Widerstandsgrad N(0)  - (30/30 RU)

Widerstandsgrad I - (30/50 RU)

Widerstandsgrad II - (50/80 RU)

Widerstandsgrad III - (80/120 RU)

Widerstandsgrad IV - (120/180 RU)

Widerstandsgrad V- (180/270 RU)

Versicherung

Sollen die Wertsachen, die man im Tresor verwahren will, versichert werden, so sind bestimmte Vorgaben in Abhängigkeit der Versicherungshöhe einzuhalten. Hier empfiehlt es sich vor Anschaffung Rücksprache mit dem Versicherungsanbieter zu nehmen und sich im Vorfeld näher mit den Sicherheitsklassen und Widerstandsgraden zu beschäftigen.

Entscheidend sollte immer das persönliche Sicherheitsbedürfnis in Verbindung mit dem verschließbaren Aufbewahrungsgut sein. Hierbei spielen auch unter Umständen immaterielle Sicherheitsbedürfnisse eine gewisse Rolle.

Über den Autor

Raimund Hahn ist Diplom-Informatiker und hat an der Hochschule RheinMain, allgemeine Informatik studiert. Nach dem Studium war er 16 Jahre in der Softwarebranche tätig und hat während dieser Zeit seine ersten Unternehmen gegründet.
 
Sein analytisches Vorgehen beim Beurteilen von Projekten und sein profundes Wissen im Aufbau und der Analyse komplexer Strukturen wissen Unternehmer sehr zu schätzen.
 
Raimund Hahn gründete viele Unternehmen in unterschiedlichen Branchen, die er zum Teil auch selbst geleitet oder beraten hat. Bis heute wurden von ihm mehr als 100 Publikationen im Bereich ITK veröffentlicht.